14.12.2020

Baubeginn für das Kirschberg-Quartier

Weimar. Auf dem früheren Gelände des Schlachthofs hat Entwickler BPD jetzt mit den Bauarbeiten begonnen. Für 125 Mio. Euro wird bis 2025 ein Quartier mit 500 Wohnungen errichtet. Los geht es mit der bogenförmigen Randbebauung des 5,8 ha großen Grundstücks zwischen Bahntrasse und der Eduard-Rosenthal-Straße.

Als Bouwfonds Property Development (BPD) vor zwei Jahren das Schlachthofareal übernahm, war das der von der Stadt lang ersehnte Durchbruch für die schon seit mehr als zehn Jahren geplante Realisierung eines Wohnquartiers auf der Brache nordöstlich von Weimars historischem Zentrum. BPD machte gleich Nägel mit Köpfen, ließ die Entwürfe für das Viertel vom Berliner Architekturbüro Bräulin + Kolb überarbeiten und erhielt im Frühjahr dieses Jahres grünes Licht für die Bebauung im bogenförmigen nördlichen Grundstücksteil, der nah an der Bahntrasse liegt. Dort sollen drei langgestreckte, sechsgeschossige Gebäuderiegel mit insgesamt 288 Mietwohnungen entstehen, die durch Schallschutz-Glaswände verbunden sein werden, um den Rest des parkähnlich konzipierten Quartiers vom Lärm der vorbeirauschenden Züge abzuschirmen.

2025 soll das gesamte Quartier fertig sein

Ab 2022 sollen die ersten Bewohner in diesem Teil des Kirschberg-Quartiers einziehen, den BPD bereits im Sommer dieses Jahres an Industria Wohnen verkauft hat. Bis 2025 will BPD auch die elf weiteren Wohngebäude, deren Einheiten teils vermietet und teils verkauft werden, fertig gebaut haben. Die Wohnhäuser innerhalb des Quartiers sind viergeschossig und fallen wesentlich kleiner aus als die Gebäude der Bogenbebauung. Diese verfügen über 21.000 m² der insgesamt 37.000 m² Wohnfläche.

Ergänzt wird die Wohnbebauung durch ein Ärztehaus im Westen und ein Parkhaus im Osten des Quartiers, in welches ein Blockheizkraftwerk für die Energieversorgung des Viertels integriert werden soll. In den noch erhaltenen vier historischen Gebäuden des Schlachthofs, die bereits saniert sind, könnte nach den Vorstellungen der Entwickler ein Nahversorger, Gastronomie oder ein Hotel einziehen, aber auch die Vermietung von Büroflächen ist möglich. Ein Teil der etwa 600 m² großen Remise wird seit längerem von einem Planungsbüro genutzt. Das ehemalige Verwaltungsgebäude mit einem repräsentativen Veranstaltungssaal an der Schlachthofstraße wird BPD vorerst selbst bespielen und nicht nur als Baubüro, sondern auch für Schulungen nutzen, verrät Projektleiter Roman Breß.

Fast zeitgleich mit den drei Wohngebäuden, für die jetzt der Baustart erfolgt ist, wird BPD an der Schlachthofstraße mit dem Apartmenthaus Kirschblüte eine Baulücke schließen, die sich neben den historischen Schlachthofgebäuden befindet. Ab Anfang 2021 sollen dort 21, zwischen 32 und 44 m² große Einheiten entstehen. Die sollten für 121.000 bis 154.000 Euro pro Apartment eigentlich an Kapitalanleger verkauft werden. "Doch die ersten der Wohnungen gingen an Eigennutzer", erzählt Breß. Kapitalanleger hätten seit Beginn der Corona-Pandemie eher zurückhaltend agiert. Doch das würde sich gerade wieder ändern.